Amtshaus Sodingen
Sodinger Amtshaus heute: Die WacheAuf meinem täglichen Wege zum Kindergarten und zur Volksschule an der Max-Wiethoff-Strasse kam ich immer am Lichtspieltheater Alhambra, der Gastwirtschaft Nöthe und dem Sodinger Amtshaus vorbei. In den 50ern waren dort noch Polizei und Meldeamt untergebracht. Heute dient das denkmalrenovierte Gebäude als Jugendeinrichtung "Die Wache". Das Alhambra-Kino war bis Anfang 1960 bespielt. Dann wurde es abgerissen und mit einem Mehrfamilienhaus überbaut. Die damalige Eigentümerfamilie Käseberg betrieb daneben an der Bahnhofstrasse in Herne ein weiteres Kino, die Schauburg, heute längst durch Läden und im oberen Bereich durch eine Tanzschule genutzt.
In Sodingen gab es neben dem Alhambra ein weiteres Kino, das "Resi" bzw. Residenztheater. Wesentlich größer und mit mehr Komfort, im hinteren Bereich sogar mit Logen. Und natürlich gab es auch die Platzanweiserin, die insbesondere nach Filmanfang mit einer Taschenlampe den Platz anwies.
Und direkt neben Lesener stand eine Zeitschriftenbude unter einem Kastanienbaum. Donald-Duck und Micky-Maus, Sigurd- und Akim-Hefte gab es wöchentlich im Angebot. Und Science-Fiction-Hefte, ich glaube der Hauptakteur hieß Nick. Alles keine richtigen Bücher, sondern nur Bildchen-Hefte. Und heute sind's begehrte Sammler-Comics.
Erkennbar ist auch, dass noch zu meiner Schulzeit vor diesem Pavillon die Straßenbhn nach Herne abfuhr. Auf der Rückfahrt hielt sie dann vor dem Bunker am Marktplatz. Anfang der 60er wurde sie dann vollständig durch den Busverkehr ersetzt. Zu Stoßzeiten hatten die Busse noch einen Anhänger und somit neben dem Fahrer noch zwei Schaffner an Bord.
Die Bahn und auch die Busse waren zu diesen Stoßzeiten immer proppevoll. Stadtverwaltung, die Berufsschulen und auch unsere Realschule fingen pünktlich um 7.30 Uhr an und alle drängten sich in den Personennahverkehr. Und festhalten musste man sich da auch nicht mehr, umfallen war nicht möglich. Da kam es auch vor, dass wegen Überfüllung an einigen Haltestellen durchgefahren wurde, weil kein Platz für Zusteiger war. An der Haltestelle Herne-Stamm (Am Stadtgarten) führte es dazu, dass die Bahn recht zügig durchfuhr und auch die anschließende enge Kurve hinter der Gaststätte Wand und an der Stammstrasse so zügig nahm, dass wir Benutzer durch die Fliekräfte nach außen gedrängt wurde, was dazu führte, dass sich der Schwerpunkt der Bahn ebenfalls verlagerte. Wir hatten das Gefühl, die Bahn kippe leicht zur Seite und fiel dann wieder auf die Schienen. Dem war wohl auch so.
