Jugend in der Pfadfinderschaft St. Georg


Soweit die Erinnerungen an meiner Teilnahme an Zeltlagern der Pfadfinder reichen, sind wir in den Jahren 1959, 1960 und 1961 im gemeinsamen Gemeindezeltlager der Kirchengemeinde St. Peter und Paul in Herne-Börnig/Sodingen untergebracht gewesen. Erst ab 1962 sind wir jungen Pfadfinder alleine gefahren.
Die Teilnahme war (finanziell gesehen) allen Jungen der Gemeinde möglich. Für das Zeltlager 1960 in Endorfer Hütte nahm die Gemeinde einen Kostenbeitrag von 20 DM für die 14-tägige Reise. Ob damit alle Kosten für Anreise, Verpflegung und Betreuung gedeckt werden konnten, kann ich mir kaum vorstellen. Untergebracht waren wir in Zelten auf einer Wiese am Bach. Die Waschgelegenheit war der Bach. Toilette erfolgte auf einem Donnerbalken etwa 300 m vom Lager entfernt. Und das Kochen und die sonstige Betreuung übernahmen ehrenamtlich jungen Männer und Frauen der Gemeinde. Das dem Teilnahmepreis angemessene Essen wurde gemeinsam draußen in großer Runde oder bei Starkregen zur Not in den kleinen Rundzelten verspeist. Dazu gab es Tee aus großen Töpfen. Das Essgeschirr brachte jeder selber mit und war auch für dessen Reinigung und weiteren Eignung zuständig. Dazu sollte erwähnt werden, dass es Spülmittel nicht gab und der Bach die einzige Waschgelegenheit für uns war. Nachts mussten die einzelnen Zelte abwechselnd Lagerwachen stellen, die die ganze Nacht über das Lagerfeuer betreuen mussten und uns allen einen ruhigen Schlaf gewährten. Und wenn Du mal dran warst, nachts gegen 2 Uhr geweckt wurdest und ihr zu zweit am Feuer saßt oder das Lagen abgingt, der umher aufragende Nadelwald unbekannte Geräusche abgab, dann warst du froh, wenn du zwei Stunden später schadenfroh die nächsten Wachposten wecken und dich wieder hinknallen konntest.
Im nachhinein war's recht romantisch.


Zeltlager 1960 in Endorf Hütte


mit dabei der Gruppenleiter Willi Hertel und die Pfadfinder:

Hans-Werner Diel, Gerhard Schaper, Gerd Kreimeyer, Werner Pradella, Norbert Pachurka, Wolfgang Lechte, Hans-Josef Schmülling, Georg Schymik u.a.

Unser Zelt war Teil des Gemeindezeltlagers der Kirchengemeinde St. Peter und Paul in Herne.
Hans-Werner hat damals das legendäre Lagerlied "Ach Tante Malli, komm mal her" getextet.

Bild "Bildergalerien:1960_endorferhuettezeltlager_mittel.jpg"



Zeltlager 1961 in Meinkenbracht


Das berümte und wegen der örtlichen Umstände berüchtigte Gemeindezeltlager für Jungen der Kirchengemeinde St. Peter und Paul fand zu einer geopolitisch brisanten Zeit statt. Wir Kinder im Lager wunderten uns immer wieder über die lautstarken Tiefflieger im Sauerland, die fast die Bäume von den Hängen und Bergrücken fegten. Immerhin hörten wir sie erst, wenn sie uns fast schon überflogen hatten. Der Schalldruck stürzte unvermindert und donnernd auf unsere naturstill verwöhnte Ohren ein. Die Starfighter flogen ihre engen Kurven fast mit Schallgeschwindigkeit durchs feuchte Sauerland. Erst nach Rückkehr in die ruhige Umgebung des Ruhrgebiets erfuhren wir, dass in jenen Tagen im August 1961 durch den Bau einer Mauer um Berlin der Kalte Krieg fast wieder angeheizt worden wäre.

Zum Lager selbst blieb bei mir hängen, dass es nass war, regnete und der Lagerplatz samt allen Wegen nach und nach im Schlamm zu versinken drohte. Uns Pfadfinder leitete damals Gerd Riepe mit geduldiger, aber staffer Hand. Und so führte er uns ohne den Tross des übrigen Lagers auf Nachtwanderungen und Mehrtagesmärsche. Die Zwischenübernachtung erfolgte bei Eversberg in einem staubigen, aber trockenem Heuschober auf offener Wiese.


Zeltlager 1962 in Schmallenberg Kloster Grafschaft


Das erste Sommerzeltlager meiner Zeit, dass nur für uns Pfadfinder durchgeführt wurde. Mit dabei: 2 Sippen Jungpfadfinder, 3 Lagerleiter (Gerd Riepe, "Mecky" Wollert und der Mann, den sie "Acker" nannten) und drei Zelte.

 
 
  



Zeltlager 1963 Müsen bei Siegen


Hier werde ich einige Fotos einfügen.

 
Eine gewagte Konstruktion: unser Lagerbeobachtungsturm
Eine gewagte Konstruktion: unser Lagerbeobachtungsturm
 
 
 
 
  


schon erledigt


Zelten 1964 in Breitscheid Ortsteil Rabenscheid


Gehört hier eigentlich nicht hin, weil ich keine Fotos habe und auch die Erinnerungen sehr blass sind.

Die Anfahrt mussten wir per Rad antreten. Über Witten und Wetter nach Hagen und dann immer die B54 entlang bis nach Haiger-Burbach und etwas weiter. Die A45 war noch nicht gebaut und auf der Bundesstrasse fand reger Verkehr statt. Unsere alten Räder waren nicht mit einer Gangschaltung ausgestattet und so waren wir am Abend kurz hinter Olpe derart fix und fertig, dass wir in eiligst hingestellten bzw. an Leinen aufgehängten Kleinzelten (2 Zeltbahnen zusammen knüpfen) in ohnmachtsähnlichen Schlaf fielen. Gerd Riepe, der Unerbittliche, riess uns beim ersten Vogelgekrätsche aus dem Schlaf. Wir müssen weiter!
Dann ging's über Siegen weiter in den Westerwald bis in ein Dorf bei Breitscheid. Am Zeltplatz floss diesmal leider kein Bach und so fuhren wir morgens ins Dorf, um uns am Dorfbrunnen öffentlich zu waschen.

Wanderung Dietz, Limburg, Runkel, Weilburg mit Kompass und Angabe von Marschzahlen und Entfernungen, großes Risiko, Gerd und seine Schäfchen

Wer war dabei ? keine Erinnerung
Rückfahrt mit dem Rad ? keine Erinnerung



Rundwanderung 1965 durch den Harz


In den Sommerferien 1965 ging die Fahrt in den Harz, um den westdeutschen Teil zu erkunden. Ausgestattet mit einer Kohte machten wir uns von Goslar aus auf den Weg nach Hohegeiß. Die Kohte besteht aus mehreren Bahnen imprägnierter Leinwand, die zusammengebunden eine zeltähnliche Unterkunft ergeben. Ohne Boden und oben in der Mitte offen, so dass innerhalb der Kohte ein Feuer angezündet werden konnte. Die einzelnen Bahnen wurden  auf die Teilnehmer verteilt. Gegenüber modernem Zeltmaterial waren sie unerwartet schwer und auch nicht vollkommen wasserdicht. Auch die Schlafsäcke waren schwer und nahmen viel Platz ein. Mit heutigen Materialien nicht mehr vergleichbar.

Bemerkenswert, dass neben den offiziellen Klufthosen bereits die Jeans zum Einsatz kam, von den Oberen ungern gesehen.

Zu den Bildern:
Die Farbnegative vom Typ Agfacolor L N17 sind jetzt 50 Jahre alt und haben einen Blau-Rot-Farbstich. Mit dem unentgeltlichen Bildbearbeitungsprogramm GIMP lassen sich zumindest die Bildmitten einigermassen korrigieren. Der benutzte Negativ-Scanner von Medion lässt zu Wünschen übrig. Nicht nur hier , sondern auch bei neueren und durchaus guten Negativen wird vor allem die Mitte betont.Die Ränder verwaschen und verflachen. Mehr kann man von slch Billiggeräten vermutlich nicht erwarten.
Einige auf den Bildern sind mir namentlich nicht mehr in der Erinnerung. Wer sich erkennt, könnte sich ja mal melden.

http://de.wikipedia.org/wiki/Kohte

Ankunft in Goslar
Ankunft in Goslar
 
 
 
 
Für die weitere Wanderung müss die Kohte in einzelne Bahnen aufgeknüpft werden
Für die weitere Wanderung müss die Kohte in einzelne Bahnen aufgeknüpft werden
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Hier bin ich auch mal drauf
Hier bin ich auch mal drauf
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
   


Auf dem Abschlußbild am alten Haltepunkt in Herne-Börnig sind wir alle zusammen:

Reinhold Sworowski, Helmut Schaper, Heinz Worok, Kann-mich-nicht-erinnern, Berhard Schlitt, Hans-Josef Schmülling und sein Bruder Bernhard. Und ich stehe allen gegenüber.

Herbst 1965

Ausflug mit dem Fahrrad nach Reken und Übernachtung im Zelt. Nachts wurde es merklich kalt (Ende Oktober 1965), daher versuchten wir, eine "Fußbodenheizung" einzubauen.
Mit dabei Hans-Josef Schmülling, Wolfgang Sudmöller, Helmut Schaper ... Pfadfinder der DPSG vom Stamm Amelungen


Mit Ponchos aus US-Armee-Beständen wurden provisorische Regendächer gebaut.